Tagung "Archäologie in Bayern" 2011 mit Exkursion

Freude über Funde?
"Ja" hieß es auf der Jahrestagung in Parsberg - Hohe Auszeichnung

Ist die Parsberger Fibel bald ebenso bekannt wie die Himmelsscheibe von Nebra? Seit kurzem scheint das vorstellbar, denn das schöne Städtchen Parsberg hat im Zeichen der Kelten-Fibel zur Jahrestagung Archäologie in Bayern 2011 in die Oberpfalz eingeladen. Erfreulich viele Besucher und die zahlreich anwesenden Mitglieder der Gesellschaft für Archäologie in Bayern erlebten vom 21. bis 23. Oktober ein dichtes und attraktives Programm.

Freut man sich eigentlich wirklich in Bezirk, Landkreis und Stadtgemeinde, wenn man Bodendenkmäler findet? In den freundlichen Grußworten zur Eröffnung bejahten dies die Vertreter aus der Politik allseits, und die regionale Aufgeschlossenheit für Archäologie und Denkmalpflege bestätige das ja auch eindeutig. Bemerkenswert waren die Ausführungen von Bernd Sibler MdL zum Modellprojekt "Archäologie und Ehrenamt": Mit einem dicken Lob der beiden Projektbetreuer betonte der Vorsitzende des Landesdenkmalrates, dass die Arbeit von Dr. Ralf Obst und Dr. Mario Bloier als Ansprechpartner der Ehrenamtlichen eine breite "Akzeptanz und Identifikation" mit den Belangen von Archäologie und Denkmalpflege bewirke und somit in Bayern »bald nicht mehr wegzudenken « sei. Die finanzielle Ausstattung der beiden Stellen sei langfristig gesichert. Und eine weitere gute Nachricht: Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch habe seinen Einsatz für das Schatzregal verstärkt und dessen Umsetzung auf den Weg gebracht.

Eine herausragende Ehrung der Gesellschaft für Archäologie in Bayern konnte der Vorsitzende, Prof. Dr. Bernd Päffgen, verkünden: die Silberne Halbkugel des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz! Damit wird die Gesellschaft für Archäologie in Bayern mit einer hohen Auszeichnung Deutschlands für bürgerschaftlich-ehrenamtliches Engagement in Sachen Archäologie und Denkmalschutz gewürdigt - und damit ist die Gesellschaft für Archäologie "eine bürgerschaftliche Größe in Bayern", die bundesweit wahrgenommen wird. In seiner Eröffnungsrede beschwor Prof. Päffgen schließlich das Miteinander von Gesellschaft für Archäologie und Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege.

Eine schöne Überraschung gelang dann dem Ehepaar Melzl, das Fundrepliken zu schönen Schmuckstücken herstellt: Aus ihrer Produktion konnten sie dem Parsberger Bürgermeister Josef Bauer eine - die einzige - Replik der Parsberger Fibel für das Museum überreichen. "Die Fibel kehrt damit an den Fundort zurück", erwiderte Bauer mit Dank.

Anschließend führten Vorträge in die Archäologie des Parsberger Umlands.

Im Abendvortrag gelang es Frau Christiane Eggl M. A. eindrucksvoll, das Referat der erkrankten Dr. Jennifer Bagley aus Frankfurt/Main zur Parsberger Fibel und der Kunst der Kelten vorzutragen. So ist es Frau Eggl zu verdanken, dass das Publikum nicht auf diesen hochkarätigen Festvortrag verzichten musste.

Der Samstag stellte die archäologischen Neuigkeiten aus ganz Bayern vor. Aus den thematisch breit gestreuten Fachreferaten ist in eigener Sache der Vortrag von Dr. G. Riedel und Dr. Magnus Wintergerst hervorzuheben: Die Referenten präsentierten die beachtlichen Ergebnisse der Lehrgrabung der Gesellschaft für Archäologie in Ingolstadt-Schmidtmühle, die einiges zur frühesten Besiedlung Ingolstadt klären konnten. Über diesen fachlichen Ertrag hinaus haben die Teilnehmer/innen viel über archäologische Grabungen gelernt, und nicht zuletzt gab es zur Geschichte allerlei "nette Geschichten" im Grabungsteam, die die Lehrgrabung auch zum geselligen Erlebnis machten. Die gute Tradition der Lehrgrabungen der Lehrgrabungen sollte nach diesen guten Erfahrungen unbedingt weitergeführt werden.

Die traditionelle Sonntagsexkursion führte zu den Denkmälern in der Umgebung von Parsberg. Zu den Stationen der Exkursion: Unterwiesenacker (Ringwall "Schanzberg"), Prönsdorf (Grabhügelfeld), Lengenfeld (Mittagspause), Velburg (Burg- bzw. Schlossruine und Wallanlage Helfenburg), Velburg ("Großes Hohlloch" St. Wolfgang) und Lupburg (Burgruine) dürfen wir Ihnen einige Bilder präsentieren.

Herzlichen Dank für die Bilder an Johanna Rehm, Walter Jahn und Harald Krause.