Lehrgrabung Wehringen

In eine Forschungsgrabung integriert fand die diesjährige Lehrgrabung statt. Siedlungsreste aus dem Früh- bis ins Hochmittelalter zwischen Singold und Wertach dokumentieren eine Handwerkersiedlung mit Textil- und Eisenverarbeitung. Vier Lernwillige hatten sich eingefunden und arbeiteten an einem Teil eines Grubenhauses. Der andere Teil wurde bereits in einer früheren Kampagne ausgegraben.

Voller Eifer machten wir uns ans Werk:

Fläche putzen, abgeputztes Material sieben, Planum 1 mit Tafel, Meterstab und Nordpfeil versehen, fotografieren, Fotobuch führen, Planum zeichnen, Zeichnung colorieren, Höhenpunkte nehmen, Befundbuch führen. Planum 2 angelegt und bearbeitet wie vorher, das zutage getretene Pfostenloch geschnitten, Profil des Pfostenlochs fotografiert, gezeichnet, coloriert, vermessen, Funde eingetütet, Fundzettel geschrieben, Befundbuch geführt und und und...

Wir konnten uns gründlich in einer sauberen Grabungsdokumentation unter fachlicher Anleitung üben und haben viel Interessantes dabei gelernt.

Für nie nötige Energie sorgte ein tolles Mittagessen mit Sparerips und für die Entspannung nach getaner Arbeit Ausflüge wie beispielsweise zur Kirche Sandau / Landshut, eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Das ehemalige Kloster Sandau liegt am Rande der Stadt Landsberg am Lech. Das Gründungsdatum liegt wahrscheinlich im 8. Jahrhundert. Das Kloster wurde in den folgenden zwei Jahrhunderten zweimal zerstört. Die ursprünglich Kirche des Klosters wurde um 750 n. Chr. erbaut und war sogar größer als die um 800 errichtete, die dann auch als Gemeindekirche diente. Die Fluchten der ersten Kirche sind durch Steinlagen im Garten sichtbar gemacht.

Weiteres Profil geputzt, fotografiert, Meßpunkte gesetzt, gezeichnet, coloriert, vermessen, Befundbuch geführt. Teil der Fläche ausgenommen, Aushub gesiebt und z. T. geschlemmt und...

...dann war plötzlich die Zeit auch schon vorbei.

Herzlichen Dank für Text und Bildmaterial an Anita Horvath.